Wirtschaft

 

Auch wenn Sardinien beachtliche Bodenschätze zu bieten hat, ist Sardinien historisch ein Land der Hirten und Bauern. Im geschichtlichen Verlauf wurde Sardinien immer wieder wirtschaftlich ausgebeutet, nie zum Vorteil der Einwohner, die sich in die Bergregionen zurückzogen und von der Viehwirtschaft ernährten.

 

Durch Fehlinvestitionen und staatliche Fördergelder, die in privaten Taschen versickerten, brachte auch das Industriezeitalter keinen bedeutenden wirtschaflichten Aufschwung.

 

Die unberührte Natur hat gegen 1960 den Tourismus als bedeutendsten Wirtschaftszweig auf die Insel gebracht, auch wenn man durchweg von gemäßigtem Tourismus sprechen kann. Bettenburgen und überfüllte Strände blieben aus, dank der strengen Auflagen zum Schutz und Erhalt der Natur.

 

 

 

 

Zahlen

Den 650.000 Sarden im arbeitsfähigen Alter stehen weitere 400.000 Sarden gegenüber, die ihren Lebensunterhalt außerhalb der Insel auf dem italienischen Festland und in anderen Ländern verdienen. Durch die Auswanderung gibt es nur wenig komplette Familien, die jungen Leute suchen bevorzugt auf dem Festland ihre Zukunft.

 

Rund 40% der Sarden sind im Dienstleistungssektor beschäftigt, hier spielt der Tourismus eine entscheidende Rolle. 180.000 Sarden leben von der Vieh- und Landwirtschaft, etwa 30% sind in der Industrie beschäftigt.

 

Die Arbeitslosigkeit ist auffallend hoch, sie liegt bei rund 20%. Eine Arbeitslosenversicherung gibt es auf Sardinien nicht, die Familien müssen die fehlenden Einnahmen der rund 300.000 arbeitslosen Sarden ausgleichen. Die meisten Sarden haben zwei Jobs, und ein 8-Stundetag ist vielen fremd. Die Einwohnerzahl der Grosstädte steigt permanent, und immer weniger Sarden wohnen auf dem Lande.