Viehzucht

 

  Ziegen

Ziegen auf Sardinien

Über 3,5 Millionen Nutztiere, überwiegend Schafe, danach Ziegen und Rinder, weiden auf der Insel, betreut von rund 180.000 Hirten. Der Beruf des Hirten hat lange Tradition auf Sardinien und ist erstaunlicher Weise immer noch beliebt. Die Vorzüge der Selbstständigkeit scheinen den Verlockungen des 8-Stundentages mit Sozialversicherungen zu widerstehen, und das Leben als Hirte sichert auch ein gutes und stabiles Einkommen.

 

Ab 300 Schafen kann ein Hirte von den Tieren leben, wobei die Einnahmen im Wesentlichen mit Käse, Milch und dem Fleisch der Tiere erzielt werden. Mehrere 10.000 Tonnen Käse werden auf Sardinien produziert und exportiert. Mit der Wolle der Schaffe kann kaum Geld verdient werden, allerdings ist das Scheren im Sommer sehr arbeitsaufwändig und unbedingt notwendig, damit sich die Tiere wohl fühlen und gesund bleiben.

 

Das Hirtenleben ist ein sehr einsamer Beruf, die Herden müssen ständig betreut und bewacht werden, denn auch Viehdiebstähle sind an der Tagesordnung, und der Bestohlene wird eher belächelt als bemitleidet. Auch wenn die meisten Hirten heute ein Geländefahrzeug besitzen und sich nicht mehr wochenlang einsam mit den Herden in die Bergregionen zurückziehen müssen, ist das Leben als Hirte ein anstrengendes, einsames, und von den Familien getrenntes Leben. Die knappen Weideflächen sind allerdings komplett ausgeschöpft, und jungen Sarden wenden sich immer seltener der Viehzucht oder Agrarwirtschaft zu.