Italienischer Premier Monti verbannt Mafiosi auf die Insel Asinara

 Asinara Karte

Insel Asinara vor Sardinien

Nördlich von Sardinien liegt die idyllische Insel Asinara, auf der auch schon im ersten Weltkrieg Gefangene gehalten wurden. Das auf der Insel errichtete Gefängnis wurde 1997 geschlossen, und die Insel wurde zum Naturschutzgebiet erklärt.

 

Nun will die Regierung Monti das Gefängnis wieder für inhaftierte Mafiabosse verwenden, damit diese völlig isoliert ihre Geschäfte nicht weiter betreiben können. Dazu muss das Gefängnis allerdings aufwändig restauriert werden, und es wird nun geprüft ob es sich überhaupt lohnt, erklärt die Justizministerin Paola Severino.

 

Bisher sind die einzigen Besucher Touristen, die mit dem Boot auf die Insel übersetzen und das Gefängnis besichtigen. Eine weitere Möglichkeit ist die Insel Pianosa vor der toskanischen Küste, auch das wird überprüft.

 

Hohe Sicherheit und berühmte Verbrecher

Von den Gefangenen des ersten Weltkrieges überlebte fast niemand, weil wie auch in anderen Regionen auf Sardinien die Malaria grassierte. Später wurden die Sümpfe trocken gelegt und die Insekten erfolgreich ausgerottet. Danach wurden auf Asinara wie auch auf Pianosa einige hundert Schwerverbrecher und berühmte Mafiosi gefangen gehalten, dazu zählte auch Totò Rina und Matteo Boe, dem bisher als einzigen Häftling die Flucht gelang. Einige Jahre später wurde er aber auf der Nachbarinsel Korsika wieder gefasst.

 

Chronische Überbelegung italienischer Gefängnisse

Schon die Regierung unter Berlusconi wollte neue Strafanstalten bauen oder die vorhandenen restaurieren. Die italienischen Gefängnisse sind bisher für 43.000 Personen ausgelegt, inhaftiert sind aber 65.000. Durch die Wiedereröffnung der Gefängnisinseln soll die Zahl auf 80.000 Plätze erhöht werden.

 

 

Quelle: stol.it, Südtirol online, Chronik, 27.3.2012