Italien

 

1859 begann der sardische Krieg, der nach der Niederlage Österreichs zur Einigung Italiens (Risorgimento) führte. 1861 wurde Victor Emanuel II. von Sardinien zum ersten König Italiens gekrönt.

 

Die Malaria wütete weiter auf der Insel, und das systematische Abholzen für italienische Eisenbahnschwellen wurde weiter fortgesetzt, die Insel in allen Regionen wirtschaftlich ausgebeutet. Durch die Versteppung wurde wertvolles Weideland vernichtet, und die Hirten sicherten sich den Lebensunterhalt mit Überfällen und Viehdiebstahl. Viele Sarden wanderten aus und wurden auf dem Festland für Niedriglöhne in den Fabriken und Großbetrieben beschäftigt.

 

Bis zum ersten Weltkrieg änderte sich die wirtschaftliche Lage wenig, es kommt immer wieder zu Hungerrevolten. 1915 zogen die Sarden in den ersten Weltkrieg, in dem die „Brigarta Sassari“ gegen Österreich und Deutschland erstaunlichen Ruhm und Erfolge erzielte.

 

1921 wurde die erste sardische Partei Partitio Sardo d’Azione gegründet, und es gab erste Forderungen nach einer Autonomie Sardiniens. Als 1923 Benito Mussolini die Insel betrat, hatte die Partei ein schnelles Ende, die Führer wurden verhaftet oder vertrieben. Der Bergbau wurde extrem gefördert, die Sumpfgebiete zur Gewinnung neuer landwirtschaftlich nutzbarer Flächen und zur Ausrottung der Malaria entwässert. Zur Bewässerung der Felder wurden Stauseen gebaut, aber insgesamt brachte der wirtschaftliche Aufschwung für die Sarden keine Verbesserung, die Gelder flossen überwiegend zum italienischen Festland.

 

1943 wurde auch Sardinien von den Allliierten bombardiert und Cagliari sowie andere große Städte größtenteils zerstört. Seit 1948 ist Sardinien eine autonome Region Italiens, die Malaria wurde endgültig ausgerottet. Sardinien wurde als Mitbegründer der Nato mit zahlreichen Militärbasen überzogen. Die Murales sprechen auch hier deutlich aus, was die Sarden von den ungeliebten Luftwaffenstützpunkten halten.